Abkürzungsliste
Vokabular
mikros-
kopische
Anatomie
Fachtermini
Deutsch
+ Englisch
erklärt

Alle publizierten Inhalte wurden eingehend geprüft, dennoch wird keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernommen!

of this page

Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Kupffer-Zellen in zwei Sinusoiden einer Rattenleber
(Für unbeschriftetes Originalbild bitte hier klicken !)

C = Cytoplasma (Zellflüssigkeit mit Organellen);
Cjc = Complexus junctarum cellularum (Schlußleistenkomples; besteht aus Zonula occludens, Zonula adhaerens und Ma);
Clv = Clathrin-coated vesicles (Endocytosevesikel); E = Erythrocyti (rote Blutkörperchen); Ec = Euchromatin;
Ef = Endotheliocytus fenestratus (gefensterte Endothelzelle); Fe = Fenestrae endothelii (Öffnungen in einer Gefäßendothelzelle);
Fr = Fibrae reticulares (retikuläre Fasern); Ga = Gutta adipis (Fetttröpfchen); Grg = Granula glycogeni (Glykogenkörnchen; Alpha-Granula);
Hc = Heterochromatin; Hec = Hepatocytus (Leberparenchymzelle); Ic = Invaginatio cellularis (Einstülpung des extrazellulären Raumes in die Zelle);
Kf = Fibrillae collagenosae (Kollagenfibrillen vom Typ 3); Lv = Lumen vasculare (Innenraum des Lebersinusoids mit Blutplasma gefüllt);
Lys = sekundäres Lysosom (Phagolysosom = Heterolysosom); Lv= Lumina vasculorum (Gefäßlumen; Innenraum der Lebersinusoide);
Ma = Macula adhaerens (Fleckdesmosom); Mpl = Macrophagocyti stellati (Kupffer-Zellen; gehören zu den Makrophagen);
Mi = Mitochondrien (Crista-Typ); Mn = Membrana nuclearis (Kernmembran); N1 = Nucleus (Zellkern) einer Kupffer-Zelle;
N2 = Zellkern eines Hepatocyten; P = Plasmalemma (Zellmembran);
Pc = Processus cellularis (Zellausstülpung; dient der Oberflächenvergrößerung); Ps = Pseudopodien (bewegliche Zellfortsätze);
Px = Peroxysom; RER = rauhes endoplasmatisches Retikulum (mit Ribosomen besetztes Netzwerk im Zellinneren);
Sp = Spatium perisinusoideum (Disse-Raum); Spi = Spatium intercellulare (Zwischenzellraum); Vc = Vas capillare (Gallenkapillare).

Auf dieser Abbildung erkennt man zwei Lebersinusoide (Lv), die oben, unten und seitlich von Hepatocyten (Leberparenchymzellen; Hec) umgeben sind. In der Mitte grenzen sie beinahe aneinander, was eine Vereinigung in den Folgeschnitten schließen läßt. Diese Sinusoide laufen radiär auf eine Zentralvene zu, die sich im Zentrum eines Leberläppchens befindet. Die Sinusoide werden sowohl von arteriellen Blut (aus Ästen der Leberarterie) als auch von venösen Blut (Äste der Pfortader = Vena portae) gespeist. Das Pfortaderblut gelangt von den unpaaren Bauchorganen über die V. portae in die Leber, wodurch die im Darm resorbierten Stoffe schnellstmöglich zur Verstoffwechslung gebracht werden. Die Lebersinusoide werden von dünnwandigen, gefensterten Endothelzellen (Ef) ausgekleidet, wobei die Öffnungen hier im Vergleich zu anderen Organen sehr weit sind und nicht von dünnen Verschlußhäutchen überspannt werden. Dadurch können auch größere Partikel aus den Blut direkt in den zwischen Endothelzellen und Leberzellen gelegenen Disse-Raum (Spatium perisinusoideum; Sp) gelangen, was den Stoffaustausch erheblich erleichtert. Im Disse-Raum liegen netzartig miteinander verwobene retikuläre Fasern (Fr), die im wesentlichen aus Kollagenfibrillen (Kf) vom Typ 3 aufgebaut sind.
Die Leber als zentrales Stoffwechselorgan dient dem Abbau  zahlreicher Stoffwechselendprodukte (z.B. Aminosäuren), sowie der Synthese  von Plasmaproteinen (im RER) oder der Mobilisierung der Glykogenvorräte, die dann als Glukose dem Organismus wieder zur Verfügung gestellt werden. Das Glykogen wird in den Leberzellen in Alpha-Granula (Grg) gespeichert, die hier wegen nicht optimaler Gewebsfixierung untypisherweise kaum angefärbt sind. Im hier nicht erkennbaren glatten endoplasmatischen Netzwerk (SER) des Hepatocyten werden durch Hydroxylierung Arzneimittel und andere Stoffe wasserlöslich und damit ausscheidbar gemacht. Da Leberzellen hoch aktiv sind, findet man in ihnen viele Mitochondrien (Mi; Crista-Typ mit dunkler Matrix; ca. 2000 pro Zelle). Leberzellen bauen den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin), ab und bilden daraus durch Glukuronierung (d.h. Verknüpfung mit Glukuronsäure, einem Derivat der Glukose) das Bilirubin. Letzteres wird durch die Zellmembran ausschließlich im Bereich der Gallenkapillaren (Vc) in letztere hinein, elektronenmikroskopisch nicht sichtbar, ausgeschleust.
In den Sinusoiden sind 4 von Kupffersche Zellen (Macrophagocyti stellati; Mpl) zu sehen, die sich mit einigen ihrer langen Fortsätzen (Pseudopodien; Ps) in den Poren des Sinusendothels der verankern, um nicht mit dem Blutstrom weitertransportiert zu werden. Die zum Monozytären Makrophagensystem (MPS) gehörenden Kupffer- Zellen, phagozytieren Fremdkörper oder überalterete Erythrozyten (E) oder seltener andere Blutzellen. Dies geschieht dadurch, daß sie diese mit ihren beweglichen Pseudopodien umgreifen und diese dann miteinander verschmelzen, wodurch der umschlossene Inhalt als Phagosom ins Zellinnere gelangt. Durch Anlagerung und Verschmelzung von primären Lysosomen entstehen die für diese Zellen typischen großen Phagolysosomen (Lys). Kupffer-Zellen gehen aus Monocyten (weiße Blutkörperchen) hervor.

--> Leber
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops


Diese Seite wurde von H. Jastrow & S. Krienke erstellt. Aufnahme & Copyright H. Jastrow.