Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
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13. Woche (3. Monat, Fetalperiode)= Tag 85 – 91, Gewicht ca. 90 g
Der deutlich ausgebildete Hals trägt den Kopf, der etwa ein Drittel der Scheitel-Steiß-Länge (SSL) des Fetus ausmacht. Die Zahnanlagen haben sich vergrößert. Die Speicheldrüsen nehmen ihre Funktion auf. Erste Haare finden sich in Form feiner Flaumhäarchen im Bereich der Oberlippe und Augenbrauen.
Der Herzschlag de Fetus kann jetzt von außen abgehört werden und in der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist nun eine sichere Geschlechtsdifferenzierung möglich.
Durch Ein- und Aus-“Atmung“ der Amnionflüssigkeit wird die Weiterentwicklung der Lungen, insbesondere der Lungenbläschen stimuliert. Das Herz befördert ca. 100 Liter Blut am Tag.
Die Milz ist voll funktionsfähig und dient nun stärker der Blutbildung als die Leber. Sie filtert auch das Blut, baut schlecht verformbare rote Blutkörperchen (Erythrozyten) ab und produziert erste eigene Antikörper des Fetus.
Die Armlänge im Vergleich zur Länge des Fetus hat dieselbe Proportion wie beim Neugeborenen, während die Beine noch relativ kurz sind.
Der vom Ektoderm her vorgewachsene untere (distale) Teil der männlichen Harnsamenröhre (Urethra) hat sich mit dem aus dem Sinus urogenitalis hervorgegangenen Teil verbunden, womit nun die Bildung der Urethra abgeschlossen ist. Im Bereich der Glans penis hat sich der distale Abschnitt der Urethra zu einer mit mehrschichtigem Plattenepithel überzogenen Vertiefung, der Fossa navicularis geweitet. Seitlich (lateral) an der Eichel (Glans penis) hat die rundliche Platte von in die Tiefe eingesenkten Epidermiszellen ein Lumen bekommen, wodurch die Vorhaut, das Präputium entstanden ist.
In der Skelettmuskulatur findet sich ab jetzt die typische Querstreifung, die auf eine weitgehende funktionelle Reife der Muskulatur hinweist. Der Fetus bewegt seine Hände und die übrige Körpermuskulatur zunehmend häufig und kräftig, die Mutter nimmt diese Bewegungen jedoch noch nicht wahr. Die zum Saugen benötigten Muskeln wachsen immer kräftiger im Bereich der Backen, da die Saug- und Schluckbewegungen häufiger werden.
Die beiden Hälften (Hemisphären) des Endhirns (Telencephalon) haben sich jetzt über das Zwischenhirn (Diencephalon) und das Mittelhirn (Mesencephalon) hinweg ausgedehnt und lassen im Bereich der bald gebildeten seitlichen Einsenkung (Fissura lateralis cerebri) schon eine leichte Einfaltung erkennen. Die Oberfläche der Hemisphären ist ansonsten noch glatt, man spricht von der Lissencephalen Großhirnrinde, während sich im Bereich des Kleinhirn erste Rinnen als Vorstufe der Windungsbildung (Gyrifizierung) erkennen lassen.
In Bereich der Schnecke des Innenohrs ist nun auch die Scala vestibuli aus zusammengelaufenen erweiterten Interzellularräumen angelegt worden, womit der Perilymphraum gebildet ist. Im Inneren der Scala media beginnt sich aus den hochprismatischen basalen Epithelzellen, die jetzt von Fortsätzen des Ganglion spirale cochleae erreicht werden, langsam das Cortische Organ zu entwickeln.


--> allgemeine Informationen zu den Derivaten der Urogenitalien
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